Wenn wir tief in uns hineinhören, finden wir dort selten nur eine einzige Stimme, die sich bei Problemen, Entscheidungen oder wichtigen Themen zu Wort meldet. Jeder kennt die Metapher des Engelchens und Teufelchens auf der Schulter, die uns verschiedene Aussagen ins Ohr flüstern und Entscheidungen erst recht erschweren. In der Regel haben wir zu jedem Thema sogar eine ganze Menge solcher inneren Anteile in uns, die sich nur selten einig sind. Doch anders als das Teufelchen vermuten lässt, hat jedes Teammitglied immer eine positive Absicht.
Beim zweiten Coaching-Termin kommen nun endlich Ihre Inneren Teammitglieder zu Wort. Manche kennen Sie schon, weil sie sehr laut und dominant sind. Einige ‘zarte’ Stimmen erheben sich vermutlich erst in diesem geschützten Raum, in dem Sie sich vielleicht zum ersten Mal Zeit nehmen, wirklich hinzuhören. Vorher waren sie höchstens als Gedanken, Gefühle, Impulse, Stimmungen oder Körpersignale spürbar, nun bekommen sie eine Stimme. Es wird Sie vielleicht überraschen, wer da alles in Ihnen zu Wort kommen möchte. Manchmal gibt es sogar den ein oder anderen Aha- Effekt, der Ihnen plötzlich völlig neue Sichtweisen ermöglicht. Wir sprechen außerdem über Ihre persönlichen Werte und darüber, wie sie mit Ihrer Frage aus dem ersten Coaching in Einklang stehen.
Es wird Zeit, die Inneren Teammitglieder nicht nur aufzuspüren, sondern auch sprechen zu lassen. Jedes Teammitglied bezieht Stellung zu Ihrem Thema oder Ihrer Frage und hat die Möglichkeit, sich mit den anderen Stimmen auseinanderzusetzen. Letztendlich wollen alle Teammitglieder gehört und wertgeschätzt werden. Je nachdem, welche Strategie für Ihr Thema geeignet ist, führen wir entweder eine klassische Mediation, eine versöhnende Vermittlung, zwischen den einzelnen Teammitgliedern untereinander oder einem Teammitglied und Ihnen als Teamchef*in durch. Wenn die Mannschaftsaufstellung Ihres Inneren Teams noch nicht hilfreich für Sie ist, kann eine Teamentwicklungsmassnahme oder eine Neueinstellung zum gewünschten Ergebnis führen.
Bei einer Teamentwicklungsmassnahme schauen wir, mit welcher Mannschaftsaufstellung Sie Ihrem Ziel näher kommen. Gegebenenfalls müssen einzelne Teammitglieder gestärkt und geschützt werden oder sich gegenseitig mehr unterstützen. Außerdem kann es sein, dass einzelne Teammitglieder ins Team integriert werden müssen oder sich das gesamte Team untereinander überhaupt erst einmal kennenlernen muss – denn das ist nicht immer selbstverständlich gegeben. ‘Unsympathische’ oder ‘nervende’ Teammitglieder können wir nicht kündigen oder ausschließen – bei Bedarf kann aber ein neues Teammitglied eingestellt werden. Das macht insbesondere dann Sinn, wenn wir den Eindruck haben, dass dem eigenen Inneren Team eine bestimmte Fähigkeit fehlt und diese aber erlernt werden will.
Sie werden feststellen, dass die Gruppendynamik im Inneren Team quasi wie im echten Leben ist. Dort gibt es ambitionierte, gemütliche, sicherheitsliebende, abenteuerlustige und andere unzählige Anteile in Ihnen. Alle wollen nur eines: gehört und wertgeschätzt werden, dann sind sie auch eher bereit, Kompromisse einzugehen oder einen gemeinsamen Nenner zu finden, um am Ende vereint an einem Strang zu ziehen. Dadurch sind Sie in der Lage, eine gute Entscheidung für sich zu treffen. Bereits nach drei bis fünf Sitzungen – je nachdem, wie komplex das Thema ist – werden wir gemeinsam eine Lösung erarbeitet haben. Oder zumindest der Lösung ein ganz schönes Stück näher sein.